Theaterproduktion der Wilhelm-Kaisen-Schule im Mai / Juni 2010:

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„Das Ende der Welt“ an der Wilhelm-Kaisen-Schule

1349 die Pest – 660 Jahre später die Wirtschaftskrise: So manchem Besucher der Schultheateraufführung in der Wilhelm-Kaisen-Schule mag beim Zuschauen dieser Vergleich durch den Kopf gegangen sein. Andere haben sicher auch - nicht beabsichtigte - Anklänge an die gegenwärtig schwierige Situation der Schule festgestellt, die kürzlich in der Tagespresse bekannt wurde.
Gezeigt wurde von der seit Jahren sehr rührigen Theater-AG ein wenig bekanntes Stück des zeitgenössischen Autors Max Eipp: „Das ist das Ende der Welt“.
Die Pest rafft mehr und mehr Menschen dahin, arme und reiche gleichermaßen, wenngleich die Reichen es sich leisten können, sich in ihren Häusern besser vor Ansteckung zu schützen. Profitieren vom massenhaften Tod tun wieder andere, z.B. die Totenbestatter, die den Leichen Geld und Schmuck abnehmen. Oder der jüdische Geldverleiher, der die Wertgegenstände weit unter Wert ankauft oder gegen vertraglich vereinbarte Peitschenhiebe Geld verleiht.
Als die Seuche immer weiter um sich greift, sucht das Volk Schuldige an der Katastrophe und findet welche: Es sollen die Juden sein, die angeblich die Stadtbrunnen vergiftet haben. Sie werden erst einzeln in Schauprozessen gefoltert und verurteilt und am Ende in Massen zusammengetrieben und verbrannt.
Unter der Regie von Uwe Baron spielten drei Generationen von Laienschauspielern: Zwölf gegenwärtige und ehemalige Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Kaisen-Schule sowie zwei Lehrerinnen verliehen dem an die Nieren gehenden Stück eine enorme Dichte, an der auch das gelungene Bühnenbild und die geschickte Beleuchtung von Alexander Hoffmann ihren Anteil hatten. Die Zuschauer saßen übrigens auf der erhöhten Bühne; das Stück wurde im eigentlichen Zuschauerraum aufgeführt.
Alle Beteiligten spielten mehrere Rollen und es gelang ihnen dabei in intensivem und präzisem Zusammenspiel, die Aufführung weit über das Niveau gängigen Schultheaters hinauszuheben. Stürmischer Premierenbeifall für Schauspieler und Regisseur belohnten die Beteiligten für wochenlanges intensives Proben neben schulischen oder beruflichen Verpflichtungen.
Das Stück ist noch am 2. und 3. Juni jeweils um 20 Uhr in der Aula der WKS zu sehen und wird dann noch einmal in Hamburg am 21. Juni um 20:00 Uhr im Malersaal des Schauspielhauses im Rahmen des dortigen Landeschultheatertreffens als Gastproduktion aufgeführt. (
von Joachim Kothe)

>> Flyer als PDF + Liste der Darsteller als PDF

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